Christinehysen 1044 – Urkundliche Ersterwähnung

Im Jahr 1044 wurde Christinehysen erstmals urkundlich erwähnt.

Von je her hatte Kerstenhausen mit seiner Lage an der Schwalmpforte eine wichtige Stellung.

Der römische Feldherr Germanicus benutzte den Pfad durch die Schwalmpforte 15 n. Chr. genauso wie 700 Jahre später Bonifatius. Auch die Truppen Napoleons marschierten durch die Schwalmpforte, die heute durch die B3 und A49 geprägt ist.

Somit kann Kerstenhausen auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblicken.

Wie zahlreiche andere Orte verdankt Kerstenhausen seine erste Ersterwähnung nicht einer systematischen Geschichtsschreibung, sondern einer Urkunde, in welcher ein Rechtsgeschäft beschrieben und besiegelt wurde.

Diese Urkunde widmet sich nicht der Tatsache oder den Umständen, dass der Ort Kerstenhausen gegründet oder erbaut wurde. Darüber werden keinerlei Aussagen getroffen und auch sonst liegen keine Informationen über Ursprung und damit das eigentliche Alter des Ortes vor.

Die Anfänge von Kerstenhausen bleiben im Dunkel der Geschichte verborgen.

Vielmehr kann zuverlässig davon ausgegangen werden, dass zum Zeitpunkt der Ausstellung der Urkunde, worin Kerstenhausen erwähnt wird, der Ort bereits existiert hat. Das besondere dieser Urkunde liegt darin, dass der Ortsname hier zum ersten Mal auftaucht, weshalb sie aus der Sicht eben des Ortes dessen Ersterwähnungsurkunde ist.

Am 2 Februar des Jahre 1044 wurde die Urkunde in Gandersheim ausgestellt. Darin wird in Lateinischer Sprache zum Ausdruck gebracht, dass König Heinrich III. seinen Kanzler Adalger den dritten Teil der Kirchen und Grundstücke“ in Kerstenhausen schenkt. Der Ortsname lautet in dieser Zeit „Christinehysen“.

Die in Gandersheim ausgestellte Urkunde stammt aus dem Archiv der Bischöfe von Worms und befindet sich heute im Staatsarchiv von Luzern.

In einem für Urkunden aus dieser Zeit typischen Schriftbild findet sich der Text niedergeschrieben.

Der Text in gedruckter Form in den „Monumenta Germanica Historia“ (MGD DH II Nr. 120) ist eine Übersetzung in die deutsche Sprache liegt nicht vor. (vgl. hierzu auch Die, W.: Von Adorf bis Zwesten)

Diese erste Nachricht aus Christinehysen aus dem Jahr 1044 kann zur Vermutung veranlassen, der Ort müsse, wenn in diesem Jahre bereits existent, bereits länger bestehen, aber das bleibt eine Spekulation.

Die nächsten Informationen über Kerstenhausen datieren über 150 Jahre später, als der Ortsname mit „Kirstenhusen“ (1200/1220) und „Kyrstenhusen“ (1209) in Erscheinung tritt. (vgl. Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, Marburg 1980).